Anton der Letzte (1939)

Regie: E. W. Emo. Buch: Fritz Koselka. Kamera: Carl Kurzmayer. Bauten: Robert Dietrich, Artur Günther. Musik: Heinz Sandauer.

Darsteller: Hans Moser (Anton, Kammerdiener), O. W. Fischer (Graf Willy von Erlenburg), Charlotte Ander (Baronesse Clarisse von Reuthersloh), Elfriede Datzik (Leni Lugauer), Heinz Salfner (Graf Othmar von Erlenburg), Gertrud Wolle (Baronesse Serafine), Hans Adalbert Schlettow (Franz Lugauer, Pächter), Lina Woiwode (Therese Lugauer), Erich Nikowitz (Friedensrichter), Mimi Stelzer (Kathi, Köchin des Grafen), Franz Böheim (Johann, Diener des Grafen), Robert Horky (Der Brandner Stoffl), Siegfried Breuer (Rechtsanwalt des Grafen), Johannes Roth, Reinhold Häussermann (Gäste bei der Schloßführung).

Produktion: Emo-Film GmbH, Wien. für: Wien-Film GmbH, Wien. Produzent: E. W. Emo. Produktionsleitung: Karl Künzel. Drehorte: Salzburg, Schloß Kleßheim. Länge: 91 min, 2484 m. Format: 35mm, s/w, 1:1.33, Tobis-Klangfilm. Zensur: 16.11.1939, B.52706, Jv., Fv.. Uraufführung: 30.11.1939, Augsburg (Emelka-Palast); 1.12.1939, Wien; 13.12.1939, Berlin (Tauentzien-Palast).


INHALT - CONTENT

Anton ist dem Grafen von Erlenburg ein treuer Kammerdiener, aber er hat auch ein sehr aufbrausendes Temperament. Und auf dem Schloss gibt es genug Anlass zur Aufregung: Sein gutgläubiger Herr droht Opfer eines Heiratsschwindels zu werden, während sich der junge Willy von Erlenburg unstandesgemäß in die Nachbarstochter Leni verliebt hat. Als Willy sich aus Protest gegenüber seinem Vater, der die Beziehung unterbinden will, einer Expedition nach Teheran anschließt, wendet sich die mittlerweile schwangere Leni in ihrer Not an Anton. So hat der Diener eine Menge Arbeit vor sich, wenn die Geschichte ein glückliches Ende nehmen soll,

Valet Anton serves the Earl of Erlenburg with all his heart, but he also flares-up very easily. And there are many things to worry about: His master is about to marry a con artist, while young Willy Erlenburg has fallen in love with the neighbour's daughter, the commoner Leni. When Willy defies his father and leaves for a hazardous expedition to Teheran, the now pregnant Leni begs Anton to help her. Therefore, the faithful servant has a lot of work do, if there is to be a happy-ending for everyone.


KRITIK

Das ist schon eine Rolle für Hans Moser, dieser Kammerdiener Anton des Grafen Othmar von Erlenburg. Filmanfangs ist er weit konservativer als die Herrschaft: er füllt das Schloß aus mit seinen Reden über plebejische Manieren und die Vornehmheit des Nichtstuns, er schikaniert einen arbeitsamen Pächter und katzbuckelt vor zwei hochadligen Tanten und ist zutiefst beleidigt, wenn seine Mitmenschen ihn nicht so wichtig nehmen, wie er sich selbst.

Erst ein zappelndes, schreiendes Baby, das eine Wiege braucht und Wäsche und Kamillentee und Milch, krempelt ihn um. Er vernachlässigt seinetwegen seine Kammerdienerpflichten bis zum unpünktlichen Servieren, Essenversalzen und Gläserumwerfen, er verträgt sich seinetwegen mit seinem ärgsten Feind, wird nächtens zum Einbrecher, hält den eben noch angehimmelten Dunkelblaublütigen eine nahezu revolutionäre Rede und kündigt schließlich eine Stellung, in der Vater und Großvater bereits mit Erfolg und Würde tätig waren.

Georg Herzberg: Anton der Letzte. In: Film-Kurier Nr. 292, 14.12.1939.



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 04-Nov-2004