Ein ausgekochter Junge (1931)

Regie: Erich Schönfelder. Buch: Erich Philippi [= Arnold Lippschitz]. Kamera: Willy Winterstein. Standfotos: Fritz Vopel. Bauten: Willi A. Herrmann, Herbert Lippschitz. Maske: Max Patyna, Alfred Lehmann. Schnitt: Carl Otto Bartning, Curt von Molo. Ton: Charles Métain. Musik: Musikalische Leitung: Will Meisel. Liedtexte: Kurt Schwabach, Bruno Balz. Ausführung: Gerhard Hoffmann (Orchester). Musik-Titel: "Ein Lied und etwas Liebe", "Sie sind für mich das Pünktchen auf dem i".

Darsteller: Siegfried Arno (Ignaz Fischbein, Hausdiener), Olly Gebauer (Mizzi), Paul Westermeier (Paul Kasulke, Bierkutscher, ihr Bräutigam), Julius Falkenstein (Adolf Strohbach, Besitzer eines Modehauses), Albert Paulig (Brahmaputra, Hypnotiseur), Henry Bender (Hugo Kunkel, Inhaber der Pension Waldfrieden), Karl Huszar-Puffy (Gregor Pawlowitsch, Anarchist a.D.), Maria Forescu (Vera, seine Gefährtin), Lotte Werkmeister (Evchen Schickedanz), Hermann Picha (Kasimir Mackeldey, Naturforscher), Elza Temary (Rolly-Poly, Tänzerin), Gerhard Dammann (Hahn, Prokurist), Gerhard Hoffmann und sein Orchester.

Produktion: Engels & Schmidt Tonfilm GmbH, Berlin. Produzent: Erich Engels. Aufnahmeleitung: Willi Morrée, Fritz Lion. Drehzeit: 20.8. – 12.9.1931. Drehorte: Grunewald-Atelier Berlin. Format: 35mm, s/w, 1:1.19, Tobis-Klangfilm. Zensur: 16.10.1931, B.30134, Jv. Uraufführung: 23.10.1931, Hamburg; 6.11.1931, Berlin (Universum).


INHALT - CONTENT

Ignaz Fischbein wird von seinem Chef, dem Modehausbesitzer und Ehebrecher Strohbach, schikaniert und scheint auch sonst vom Pech verfolgt: Beim Bummel über den Jahrmarkt gerät er mit der jungen Mizzi aneinander, die dort auf ihren Verlobten wartet. Zur Belustigung seines Publikums versetzt der Hypnotiseur Brahmaputra die beiden Streithähne in Trance, und fortan glauben Ignaz und Mizzi, sie seien ein frischvermähltes Ehepaar. Bevor die Hypnose jedoch rückgängig gemacht werden kann, sind sie schon auf dem Weg in die "Villa Waldfrieden". Dort kommt es zu turbulenten Begegnungen mit Strohbach, Mizzis jähzornigem Verlobten sowie einem russischen Anarchisten.

Ignaz Fischbein is constantly harassed by his employer, the adulterous warehouse owner Strohbach. Things get even worse: At the town fair, Ignaz starts an argument with Mizzi, who is waiting for her fiancé. Taking advantage of this situation, illusionist Brahmaputra entertains his audience by hypnotizing Ignaz and Mizzi, who afterwards believe themselves to be married couple. On the run and still spellbound, the two head to the resort "Villa Waldfrieden". There they have tumultuous encounters with Strohbach, Mizzi's hot-tempered fiancé and a Russian anarchist.


KRITIK

Man wußte es nach den ersten paar Szenen: Hier hat man einen Film geschaffen ohne große Ambitionen, mit dem ausschließlichen Zweck, zu amüsieren und nochmals zu amüsieren, Einen richtigen Schwank. Mit vielem Klamauk, möglichst zahlreichen komischen Situationen. Typen, Durcheinander, Tempo. Und man hat sich tatsächlich nicht getäuscht. Das Publikum reagierte kräftig. Lachte am laufenden Bande.

Gern darf man Erich Schönfelder, dem Regisseur, attestieren, daß er es ausgezeichnet verstand, diese etwas wilde Fabel ins Filmische umzusetzen. Da gibt es keinen Augenblick Aufenthalt. Tempo und nochmals Tempo.

Der "ausgekochte Junge" ist kein anderer als Siegfried Arno. Was soll man noch über ihn sagen? Daß er quick-amüsant ist wie immer? Daß er, der Schlemihl par exzellence, stets aufs neue Heiterkeitsstürme entfesselt?

H.B.: Ein ausgekochter Junge. In: Lichtbild-Bühne, Nr. 267, 07.11.1931.



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 04-Nov-2004