Ein steinreicher Mann (1931/32)

Regie: Stefan Szekely [= István Székely]. Buch: Eugen Szatmári, Ernst Wolff. Kamera: Reimar Kuntze, Heinrich Balasch; Kamera-Assistenz: Harro Ernst Bremer. Standfotos: Otto Stein. Bauten: Erich Czerwonsky, Carl Böhm. Kostüme: Hans Dupke, Ida Revelly. Maske: Adolf Braun, Martin Gericke. Schnitt: Andrew Marton. Ton: Fritz Seeger. Musik: Musikalische Leitung: Theo Mackeben. Liedtexte: Max Kolpe. Musik-Titel: "Ein heißer Kuß, ein süßer Blick", "Ganovensong: Es ist ein Mann in unserer Stadt", "Komm', laß' uns einen kleinen Rumba tanzen", "Wir sind die Pressefotografen".

Darsteller: Dolly Haas (Dolly), Curt Bois (Curt), Adele Sandrock (Adele), Liselott Schaak (Ulla), Egon Brosig (Fürst), Fritz Ley (Notar), Paul Hörbiger (Linkerton), Willi Schur (der dufte Emil), Paul Biensfeldt (Diener Ferdinand), Margarete Kupfer (Bella La Vasco), Friedrich Ettel (Arzt), Anni Ann (Zigeunerin), Eduard Rothauser (Juwelier), Walter Steinbeck, Michael von Newlinski, Peter Ihle, Hermann Picha, Hermann Pittschau, Josef Dahmen.

Produktion: Deutsche Universal-Film AG, Berlin / Tonbild-Syndikat AG (Tobis), Berlin. Produktionsleitung: Joe Pasternak. Aufnahmeleitung: Heinz Landsmann. Drehzeit: 12.11. – 12.12.1931. Drehorte: Jofa-Ateliers Berlin-Johannisthal. Länge: 80 min, 2195 m. Format: 35mm, s/w, 1:1.19, Tobis-Klangfilm. Zensur: 1.2.1932, B.30930, Jf. Uraufführung: 12.2.1932, Berlin (Atrium).


INHALT - CONTENT

Juweliersgeselle Curt Nickel ist vom Pech verfolgt: Als er für die vornehme Adele Hahnenkamp ihre Pretiosen durch Imitationen ersetzten soll, verschluckt er versehentlich den wertvollsten Diamanten. Versnobte Adlige, biedere Bürger und begriffsstutzige Gangster schlagen sich um den plötzlich begehrenswerten Habenichts, der jedoch viel lieber mit seiner Dolly eine kleine Rumba tanzen will.

Jeweler assistant Curt Nickel is out of luck: When he is ordered to replace haughty Adele Hahnenkamp's family jewelry with cheap imitations, he accidently swallows the most precious diamond. Suddenly, snotty aristocrats, sneaky citizens and witless gangsters compete for the now desirable have-not, who would much rather dance a little Rumba with his beloved Dolly.


KRITIK

Die Verbindung von Buster-Keaton-Groteske und Alt-Berliner Posse hat einen außerordentlich humoristischen Film ergeben, dessen Manuskript mit allen Mitteln der Komik hergestellt wurde. Die Handlung geht in tollen Possensprüngen vorwärts. Das unterste wird nach oben gekehrt und nichts ausgelassen, was zur Erheiterung der Zuschauer dienen könnte.

Der Regisseur Szekely hat sich dieser Posse mit Glück und Geschick angenommen. Er läßt alle Vorkommnisse wirbelig und rasch herunterspielen, so daß der Zuschauer in keinem Augenblick die Konstruiertheit der Vorgänge merkt, sondern nur das tut, was von ihm verlangt wird, nämlich lachen, lachen und nochmals lachen.

Curt Bois spielt im allgemeinen mit diskreten Mitteln. Er macht aus dem jungen Juwelenarbeiter einen kleinen Schlemihl, der entfernt an Buster Keaton erinnert, ohne eine Kopie dieses großen Komikers zu sein. Er hat einige hinreißende Momente und versteht es vor allen Dingen, die Chansons, deren Texte Max Kolpe und deren Musik Theo Mackeben schrieb, schlagsicher hinzulegen.

Der Kinematograph, Nr. 31, 13.2.1932.



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 04-Nov-2004