Ihre Majestät die Liebe (1930)

Regie: Joe May. Buch: Adolf Lantz, Rudolf Bernauer, Rudolf Oesterreicher. Nach dem Manuskript "Der Liebestango" von Rudolf Bernauer und Rudolf Oesterreicher. Kamera: Otto Kanturek. Bauten: Andrej Andrejew, Erich Kettelhut. Maske: Heinrich Heitfeld. Ton: Walter Tjaden. Musik: Walter Jurmann, Felix Mendelssohn-Bartholdy (Hochzeitsmarsch). Liedtexte: Rudolf Bernauer, Rudolf Oesterreicher. Musikalische Leitung: Willy Schmidt-Gentner. Ausführung: Jazzkapelle de Vries. Gesang: Leo Monosson. Musik-Titel: "Du bist nicht die Erste", "Ich denk' an die Mädi die ganze Nacht", "Mein Fräulein, kennen Sie schon meinen Rhythmus?", "Mein Glück bist Du", "Mensch, mach' Dir nichts daraus".

Darsteller: Käthe von Nagy (Lia Török), Franz Lederer (Fred von Wellingen), Otto Wallburg (Othmar, sein Bruder), Gretl Theimer (Elli, dessen Tochter), Alexandra Schmitt (Großmama), Adele Sandrock (Großtante Henriette), Szöke Szakall (Bela Török, Lias Vater), Ralph Arthur Roberts (Baron Schwapsdorf), Kurt Gerron (Hornberg), Walter Steinbeck (Hannemann), Tibor von Halmay (Friedrich Hempel, Tanzlehrer), Leo Monosson (Barsänger), Lina Woiwode (Frau von Lingenfeld), Paul Henckels (Standesbeamter), Gerhard Bienert (Werkmeister), Fritz Alberti, Ferdinand von Alten, Karl Gerhardt, Renée Köhler, Gertrud de Lalsky, Annemarie Möricke, Anna von Palen, Herbert Paulmüller, Paul Rehkopf, Georg Heinrich Schnell, Ernst Verebes, Hans Wassmann, Hedwig von Winterstein, Martha Ziegler.

Produktion: May-Film AG, Berlin. für: Deutsches Lichtspiel Syndikat AG (D.L.S.), Berlin. Produzent: Joe May. Produktionsleitung: Joe May. Aufnahmeleitung: Viktor Eisenbach. Drehzeit: ab 5.10.1930 (Außenaufnahmen); 27.10. – 3.12.1930 (Atelier). Drehorte: Ufa-Ateliers Neubabelsberg; Außenaufnahmen: Berlin, Venedig. Länge: 102 min, 2789 m. Format: 35mm, s/w, 1:1.19, Tobis-Klangfilm. Zensur: 8.1.1931, B.27850, Jv. Uraufführung: 9.1.1931, Berlin (Gloria-Palast).


INHALT - CONTENT

Der junge Fred von Wellingen macht dem Barmädchen Lia den Hof. Sein Bruder Othmar und die übrige Verwandtschaft wollen ihn nicht als Generaldirektor der Wellingen-Motorenfabrik akzeptieren, weil er sich weigert die reiche Frau von Lingenfeld zu heiraten. Um seine Familie zu provozieren, verlobt sich Fred mit Lia. Aus Angst vor einem Skandal werden alle seine Forderungen erfüllt -- wenn er Lia nicht heiratet. Als Lia davon erfährt, gibt sie aus Verzweiflung dem Werben des trotteligen Baron Schwapsdorf nach. Doch Fred besinnt sich gerade noch rechtzeitig auf seine wahren Gefühle, und entführt die geliebte Lia aus dem Standesamt.

Fred von Wellingen courts the young bar hostess Lia. Meanwhile, his brother Othmar and the rest of the von Wellingen clan refuse to give him a share in the family business, because Fred doesn' t want to marry the rich heiress von Lingenfeld. Trying to provoke his relatives, Fred announces his engagement to Lia. Afraid of a scandal, the family agrees to meet all his demands – if he does not marry Lia. When Lia hears about this, she gives in to the courting of her dim-witted suitor Count Schwapsdorf. Just in time, Fred realizes that he really loves Lia, and brings her wedding ceremony to a halt.


KRITIKEN

Ohne Übertreibung: das amüsanteste, kultivierteste und gekonnteste deutsche Filmlustspiel, das uns bislang der Tonfilm bescherte. Ein Film, der durchaus Epoche, Schule machen wird. Mit einer geradezu erstaunlichen Virtuosität wird hier das neue Ausdrucksmittel gemeistert.

da. [= F. Dammann]: Ihre Majestät die Liebe. In: Lichtbild-Bühne, Nr. 9, 10.1.1931.

Was hier aus einem Stoff von Bernauer und Oesterreicher gemacht ist, ist geradezu beispiellos gut. Die Geschichte ist vielleicht schon oft dagewesen. Aber wie ist das gemacht? Beinahe alle 50 Meter eine todsicher wirkende Pointe. Hier und da etwas Musik, aber immer so nebenbei. Hauptsache der fabelhaft zugespitzte Dialog und die geradezu ausgezeichneten kleinen Regieeinfälle.

Die Darstellung auf seltener Höhe. Unmöglich, all die Schauspieler, die durchweg Vorbildliches leisten, einzeln aufzuzählen. Joe May hat eine Liste von Prominenten beschäftigt, die kaum zu überbieten ist.

Volltreffer ins Schwarze. Ihre Majestät die Liebe. In: Der Kinematograph, Nr. 8, 10.1.1930.



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 04-Nov-2004