Keine Feier ohne Meyer (1931)

Regie: Carl Boese. Buch: Fritz Falkenstein, Curt J. Braun. Kamera: Willy Hameister, Hans Karl Gottschalk; Kamera-Assistenz: Willy Peter Bloch. Standfotos: Reinhold Draber. Bauten: Willi A. Herrmann, W. Günther. Maske: Karl Weitschat, Georg Brabeck. Schnitt: Hildegard Grebner. Ton: Fritz Seidel. Musik: Artur Guttmann. Liedtexte: Karl Wilczynski, Gustav Althoff. Musik-Titel: "Keine Feier ohne Meyer: Ob Dir vom Himmel die Sonne lacht", "Sei mir gegrüßt" (Grothe/Wilczynski); "Nur wenn Du willst, wird’ ich Dich küssen" (Grothe/Althoff).

Darsteller: Siegfried Arno (Siegmund Meyer, Heiratsvermittler), Maly Delschaft (Fräulein Krause, seine Sekretärin), Ralph Arthur Roberts (Stadtrat Goebel), Dina Gralla (Mary, seine Tochter), Adele Sandrock (Frau Konsul, Mutter des Stadtrats), Lucie Englisch (Stenotypistin vom Arbeitsnachweis), Curt Vespermann (Marys heimlicher Bräutigam), Gaston Briese (heiratslustiger Witwer), Albert Karchow (cholerischer Vater), Herbert Kiper (unzufriedener Ehemann), Gerhard Dammann, Eugen Neufeld (2 Direktoren), Siegfried Berisch (Ehemann in Scheidung), Else Reval (Ehefrau in Scheidung), Hermann Krehan (Standesbeamter), Ernst Behmer (Büroangestellter), Karl Harbacher (Heiratskandidat).

Produktion: Aco-Film GmbH, Berlin. Produktionsleitung: Gustav Althoff. Aufnahmeleitung: Siegfried Dessauer, Karl Sander. Drehzeit: ab 3.8.1931. Drehorte: Ufa-Atelier Neubabelsberg. Länge: 82 min, 2245 m (2247 m vZ). Format: 35mm, s/w, 1:1.33, Tobis-Klangfilm. Zensur: 19.10.1931, B.30172, Jv. / DP: 5.3.1934, 0.30172, Verbot. Uraufführung: 27.10.1931, Berlin (Primus-Palast).


INHALT - CONTENT

Siegmund Meyer ist ein erfolgreicher Heiratsvermittler, doch sein eigenes Eheglück läßt auf sich warten. Um die Gunst von Mary, der Tochter des Stadtrats Goebel, zu erlangen, gibt er sich ihrem Vater gegenüber als schwerreicher Industrieller aus. Marys Herz gehört jedoch einem anderen, während Meyer bei seinen waghalsigen Rollenwechseln gar nicht bemerkt, daß seine treue Sekretärin Fräulein Krause seit langem in ihn verliebt ist.

Siegmund Meyer might be a professional matchmaker, but his own married bliss will not come that easily. n order to impress city councillor Goebel, the father of Meyer's love interest Mary, he tries to pass as an industrial tycoon. But Mary's heart belongs to someone else, and while Meyer continues his risky role-changing, he fails to notice that his loyal secretary Ms. Krause has been secretly in love with him for a long time.


KRITIKEN

Meyer (mit ey) — eine Großstadt-Type — solistische Wirkungsrolle für Arno: er vermittelt Ehen, vereint dabei die widerspenstigsten Bewerber, hilft beim Standesamt, bei der Hochzeitsfeier, überall als Schönredner und Schnellhelfer dabei, das personifizierte Tempo in allen Lebenslagen — — nur selbst kann er sich nicht helfen, unfreiwillig dienen er und sein Institut sogar dazu, die Braut, auf die er selbst losging, dem andern, dem Freunde, zuzuschanzen.

–e– [= Hans Feld]: Keine Feier ohne Meyer. In: Film-Kurier, Nr. 253, 28.10.1931.

Wenn Carl Boese eine solche Chose in die Hand nimmt, wird was draus So auch hier. Dieser vielbeschäftigte Regisseur weiß genau, worauf es bei einem Schwank ankommt. Schwung, Tempo, Stimmung. Mit ein bißchen Klamauk. So die richtige Mischung. Alles das findet man in diesem Film. Prächtig, wie Boese alle Pointen publikumswirksam herausholt.

Und wenn, last not least, Siegfried Arno den Schwiegervater in spe mit dumm-dreister Frechheit, als angeblicher Generaldirektor, durch den staunenden Riesenbetrieb führt, dann bleibt kein Auge trocken. Mit Arno steht und fällt der Film. Und hier steht er bombenfest. Dank der unübertrefflichen Komik dieses Titelhelden.

H.H. [= Hans Hirsch]: Keine Feier ohne Meyer. In: Lichtbild-Bühne, Nr. 253, 28.10.1931.



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 04-Nov-2004