Die Nacht ohne Pause (1931)
Regie: Franz Wenzler, Andrew Marton. Buch: Bobby E. Lüthge, Willy Prager; nach dem Lustspiel "Der keusche Lebemann" von Robert Franz Arnold und Ernst Bach. Kamera: Karl Vass. Bauten: Fritz Maurischat, Gabriel Pellon. Maske: Martin Gericke, Adolf Braun. Schnitt-Assistenz: Wolfgang Becker. Ton: Erich Lange. Musik: Musikalische Leitung: Otto Stransky. Liedtexte: Willy Prager, Otto Stransky. Musik-Titel: "Begleit mich heut' nach Hause", "Jede Frau verliebt sich so gern beim Tango", "Freut Euch des Lebens" (Volkslied).
Darsteller: Siegfried Arno (Max Stieglitz), Camilla Horn (Letta Larbo), Max Adalbert (Julius Seipold), Ida Wüst (Regine, seine Frau), Ilse Korseck (Gertie, deren Tochter), Paul Richter (Walter Riemann, Filmregisseur), Willi Stettner (Heinz Fellner), Annemarie Haase (Anna, Dienstmädchen), Walter Steiner (Kinodirektor), Karl Harbacher (Friseur), Hans Richter (Piccolo), Gustl Stark-Gstettenbaur (Bürolehrling bei Stieglitz).
Produktion: Deutsche Universal-Film AG, Berlin / Tonbild-Syndikat AG (Tobis), Berlin. Produktionsleitung: Joe Pasternak. Aufnahmeleitung: Heinz Landsmann. Drehzeit: 2.10. 27.10.1931. Drehorte: Jofa-Ateliers Berlin-Johannisthal. Länge: 87 min, 2379 m. Format: 35mm, s/w, 1:1.19, Tobis-Klangfilm. Zensur: 30.11.1931, B.30480, Jf. Uraufführung: 22.12.1931, Berlin (Tauentzien-Palast).
INHALT - CONTENT
Gertie, die Tochter des Bonbonfabrikanten Seipold und seiner Frau Regine, kehrt vorzeitig von einer Reise zurück, weil sie von Heinz Fellner, einem Bekannten, im Auto mitgenommen wurde. Der Besuch Fellners, der sich um Gertie bemüht, paßt Seipold gar nicht, denn er möchte sie gern mit seinem Prokuristen Stieglitz vermählen. Als der schüchterne Stieglitz dem Mädchen endlich einen Heiratsantrag macht, wird er abgewiesen, weil sein Leben in zu ruhigen und eintönigen Bahnen verläuft. Gertie möchte einen Mann mit Vergangenheit. Da entwickelt Seipold den Plan, für Stieglitz ein Vorleben zu schaffen, das seiner Tochter imponiert. Er erfindet eine Liebesgeschichte, die Stieglitz mit der bekannten Filmschauspielerin Letta Larbo gehabt haben soll.
Gertie, the daughter of sweets factory owner Seipold and his wife Regine, returns home early from her travels, because she was given a ride by her charming acquaintance Heinz Fellner. Seipold deosn't approve of Fellner's visit, since he wants his confidental clerk Stieglitz to marry Gertie. Shy Stieglitz finally proposes to Gertie, but is rejected because his life is to boring for Gertie, who is looking for a man with a dramatic past. In order to change his daughter's mind, Seipold invents a flashy biography for the hapless Stieglitz, involving a romantic affair with the renowned movie actress Letta Larbo.
KRITIK
Die Fabel ist reizvoll und wurde vor allem Dingen filmgerecht, einfallsreich aufgebaut. Sie "sitzt" eben, diese Geschichte von dem grundehrlichen Provinzfabrikanten, der sich, nur widerwillig, eine bewegte Vergangenheit mit einer berühmten Filmdiva andichten läßt, nur um in den Augen seiner Auserwählten interessant zu erscheinen. Um dann schließlich ebenfalls widerwillig der Schwarm der Stadt zu werden. Natürlich kommt die Sache raus (zumindest bei den Nächstbeteiligten), als die göttliche Diva, von einem findigen Theaterbesitzer als Publikums-Attraktion herangeholt, persönlich auf der Bühne erscheint.
In Siegfried Arno und Max Adalbert standen den Regisseuren zwei Darsteller zu Verfügung, mit denen es sich schon arbeiten ließ. Wieder einmal läßt der beliebte Siegfried alle Register seiner originellen Komik spielen. (Zumeist Linie "Schlemihl".) Selten sah man Adalbert so frei, von einem so trockenen Humor wie hier. Zwei Sozien, bei denen wahrhaftig kein Auge trocken bleibt.
H.H.: Die Nacht ohne Pause. In: Lichtbild-Bühne, Nr. 306, 23.12.1931.
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04-Nov-2004