Paradies der Junggesellen (1939)

Regie: Kurt Hoffmann. Regie-Assistenz: Kurt Skalden. Buch: Karl Peter Gillmann, Günther Neumann; nach dem Roman "Paradies der Junggesellen" (1938) von Johannes Boldt. Kamera: Carl Drews; Kamera-Assistenz: Ulrich Heiligenstedt. Standfotos: Erich Tannigel. Bauten: Willi A. Herrmann. Kostüme: Heinke, Georg Paersch. Maske: Franz Siebert. Schnitt: Arnfried Heyne. Ton: Erich Schmidt. Musik: Musikalische Leitung: Michael Jary. Liedtexte: Bruno Balz. Gesang: Heinz Rühmann, Josef Sieber, Hans Brausewetter. Musik-Titel: "Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern" (Marschfox).

Darsteller: Heinz Rühmann (Hugo Bartels, Standesbeamter), Josef Sieber (Cäsar Spreckelsen, Apotheker, sein Freund), Hans Brausewetter (Dr. Balduin Hannemann, Studienrat, sein Freund), Gerda Maria Terno (Eva, Hugos erste geschiedene Frau), Hilde Schneider (Hermine, Hugos zweite geschiedene Frau), Trude Marlen (Frau Platen, Hausbesitzerin), Lotte Rausch (Frau Wagenlenker, Hugos Vermieterin), Armin Schweizer (Emil Bernau, Mieter in Frau Platens Haus), Maly Delschaft (Amalia, seine Frau), Albert Florath (Landgerichtsdirektor), Paul Bildt (Stadtrat Krüger), Werner Schott (Kapitän), Albert Venohr (Portier), Aribert Grimmer (August, Möbelpacker), Otto Braml (Wilhelm, Möbelpacker), Carl Iban (3. Möbelpacker), Rudolf Schündler (Rechtsanwalt), Eduard Wenck (Auktionator), Clemens Hasse (Matrose), Gerhard Dammann (Wirt), Lucie Lumera (Frau Liesegang), Irene Andor (Wirtschafterin der Apotheke), Charlie Berger (beisitzender Richter), Jac Diehl (Gast im Pavillon), Knut Hartwig (Hugos Verteidiger), Oskar Paul Hofmann (empörter Mieter), Antonie Jaeckel (Mieterin), Melitta Klefer (Frau beim Kameradschaftstreffen), Hellmuth Passarge, Egon Vogel (2 Gäste beim Kameradschaftstreffen), Erwin Laurenz (Normann, junger Ehemann), Wera Schultz (Anna, Mädchen bei Frau Platen), Willy Witte (Trauzeuge).

Produktion: Terra-Filmkunst GmbH, Berlin [Herstellungsgruppe Heinz Rühmann]. Herstellungsleitung: Heinz Rühmann. Produktionsleitung: Arthur Kiekebusch. Aufnahmeleitung: Veit Massary. Drehzeit: Mitte April – Anfang Juni 1939. Drehorte: Ufastadt Babelsberg; Außenaufnahmen: Berlin-Wannsee. Länge: 94 min, 2562 m Format: 35mm, s/w, 1:1.33, Tobis-Klangfilm. Zensur: 28.07.1939, B.51888, Jv. Uraufführung: 1.8.1939, Hamburg (Ufa-Palast); 16.8.1939, Berlin (Capitol).


INHALT - CONTENT

Bei einem Treffen der ehemaligen Besatzung des Torpedobootes "Viktoria" trifft der frischgeschiedene Standesbeamte Hugo Bartels nach Jahren seine beiden besten Freunde wieder - den Apotheker Cäsar Spreckelsen und den Studienrat Balduin Hannemann - , beide ebenfalls alleinstehend. Nach einer durchfeierten Nacht beschließen die drei Männer, in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen. Doch kaum haben sich die überzeugten Junggesellen häuslich eingerichtet, sorgen drei Frauen für Unruhe im vermeintlichen Paradies.

After many years, freshly divorced registrar Hugo Bartels is reunited with his two best friends - pharmacist Cäsar Spreckelsen and school teacher Balduin Hannemann - at a navy veterans celebration. After many drinks, the three singles decide to move in together. But soon after they have furnished their homely bachelor pad, three women threaten the peace of this "men's only"' paradise.


KRITIK

Die Lachmuskeln der Filmtheaterbesucher sind von Heinz Rühmann zwar schon seit langer Zeit allerlei gewohnt, aber auf ein derartiges Feuerwerk von blitzenden Pointen, wie es sein "Paradies der Junggesellen" darstellt, war man doch nicht vorbereitet. Schon die Idee, daß, ein zweimal geschiedener Standesbeamter mit zwei Kameraden eine Junggesellenwohnung mietet, in der sich alle drei angeblich sehr wohl fühlen, bis dann die Weiblichkeit ebenfalls dreifach in Erscheinung tritt, schon diese Idee ist von den Drehbuchautoren sehr nett verwertet. Aber diese Idee ist es nicht allein. Auch die heitere Ironie, die darin liegt, daß die beiden Freunde schliesslich die geschiedenen Frauen des Standesbeamten heiraten, tut es noch nicht, sondern wesentlich ist hier das Wie. Das ganze Buch sprüht nur so von heiteren und grotesken Einfällen.

Der Spielleiter Kurt Hoffmann hat mit diesem seinem ersten großen Film ins Schwarze getroffen. Er hält selbst bei der turbulentesten Groteske die Fäden fest in der Hand, vermeidet alle Überspitzungen und Übertreibungen und wirkt gerade dadurch so stark.

Ernst Jerosch: Paradies der Junggesellen. In: Der Film, Nr. 33., 19.8.1939.



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 04-Nov-2004