Reinhold Schünzel-Preis (mehr auf www.cinefest.de)

Ehrenpreis für langjährige Verdienste um die Pflege, Bewahrung und Verbreitung des deutschen Film-Erbes an eine oder mehrere Personen (nicht Institutionen). Benannt nach dem in Hamburg geborenen Schauspieler und Regisseur Reinhold Schünzel, der – aus dem Exil in Hollywood zurückgekehrt – vor 50 Jahren in München gestorben ist. Verliehen durch eine Jury, die von den Trägern des Festivals berufen wird. Honorary prize awarded for long-time achievements in the field of restoration, preservation or dissemination and popularisation of the German film heritage. Reinhold-Schünzel-Preis 2004 Jury Hervé Dumont, Direktor der Cinémathèque Suisse, Lausanne Friedrich P. Kahlenberg, Präsident des Bundesarchivs Koblenz a.D. Rainer Rother, Kurator im Deutschen Historischen Museum, Berlin Preisträgerin Ingrid Scheib-Rothbart, New York Begründung Ingrid Scheib-Rothbarts Verdienste um die Vermittlung deutschen Filmschaffens in den USA sind schwerlich zu überschätzen. Für viele Filmmacher wie filmgeschichtlich, filmbezogen Arbeitende aus Deutschland war sie als Mitarbeiterin des Goethe-Hauses in New York die erste Anlaufstelle. Selbstlos, weit über ihre Aufgaben im Institut hinaus reichte ihre Unterstützung, wobei sie sich stets auch der Hilfe ihres Mannes George zu versichern wusste. Es waren ihre Veranstaltungen, ihre Umgebung, in denen deutsche und amerikanische Filmschaffende und Publizisten sich zwanglos trafen und kennenlernten. In vielen Fällen war sie die Relais-Station für Informationen zwischen deutschen und amerikanischen Filminteressierten. Ohne sie ist der Erfolg der Vermittlung des – neuen wie alten – deutschen Films an eine amerikanische Öffentlichkeit in den letzten Jahrzehnten undenkbar. Sie repräsentiert die engen Bindungen deutscher Filmgeschichte mit den USA. Die Jury möchte diese Gelegenheit nutzen, darauf hinzuweisen, dass die Film-Arbeit des Goethe-Instituts in aller Welt durch die Sparzwänge der letzten Jahre besonders gebeutelt wurde. Ingrid Scheib-Rothbart ist mit ihrer Arbeit EIN Beispiel – vielleicht DAS bedeutendste – dafür, welche vielfältige Wirkung gerade der Film als Medium zur Vermittlung von Kultur im Ausland haben kann.

08-Feb-2005