Berliner Film-Ateliers. Ein kleines Lexikon

GRUNEWALD-ATELIER

Am Königsweg 1 (später: 148)

Gegründet: 1924
Kunstlicht-Halle
Atelier 1: 1500 qm: 30 x 50 m, 16 m Bauhöhe
Atelier 2: 350 qm: 14 x 25 m, 9 m Bauhöhe


1924 baut die Trianon-Film-Ateliers GmbH einen ehemaligen Tattersall in der Nähe des S-Bahnhofs Grunewald zu einem Filmatelier um. Die massive Halle wird 1926 von der Grunewald Film-Atelier GmbH übernommen.

»Nicht ohne Bedeutung ist für den Produktionsleiter die unmittelbare Nähe des Grunewaldes mit seinem hügeligen Gelände, ferner die benachbarte Villenkolonie, deren Bewohner den Filmleuten nicht unfreundlich gegenüberstehen. Somit hat der Regisseur Gelegenheit, durch Neu- und Umbauten erzwungene Arbeitspausen im Atelier bequem mit Freiaufnahmen auszufüllen, ohne sich allzuweit von der Atelierbasis entfernen zu müssen. Ein Umstand, der für manchen Film von großer Bedeutung sein kann.« (Patrick. In: Film-Atelier, Nr. 1, Januar 1930).

1930 zum Tonfilm-Atelier umgebaut, wird das Atelier verkleinert:
- Atelier 1: 1080 qm: 24 x 45 m, 16 m Bh.
- Atelier 2: 210 qm: 10 x 21 m, 9 m Bh.

»Das Atelier bietet die üblichen Nebenräume (1 große Stargarderobe, 1 kleine Stargarderobe, 12 Sologarderoben, 2 große Komparseriegarderoben, je 1 Zimmer für Regisseur, Aufnahmeleitung und Architekt, 1 Sitzungszimmer, 1 Kassenraum, 1 Kostümraum, 3 Friseurräume, 1 Requisitenraum, 2 Dunkelkammern usw.). Fundus, Werkstätten (Tischler, Maler, Stukkateur) und die Umformeranlagen sind im Keller des Gebäudes untergebracht.« (Jahrbuch der Filmindustrie 1933).

Ab 1934 gehört das Grunewald-Atelier zur Tobis Ateliergesellschaft mbH (ab 1938 Tobis Filmkunst GmbH), die Adresse lautet nun Eichkampstraße 152. Das Gebäude wird während der Kampfhandlungen Anfang 1945 zerstört.

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