Triviale Tropen
Materialien zum 9. Internationalen Filmhistorischen Kongreß, Hamburg, 1996
Zusammenfassungen der Vorträge
Der Schwarze und sein »Bwana« - Das Afrika-Bild im deutschen Film
Helmut Regel, Koblenz
Nach einem Rückblick auf die noch erhaltenen kolonialen Dokumentarfilme der 10er Jahre wie STAATSSEKRETÄR DR. SOLF BESUCHT IM OKTOBER 1913 TOGO und Walther Dobbertins Darstellung von DEUTSCH-OSTAFRIKA 1914-1916 stehen Filme der 20er und 30er Jahre im Mittelpunkt des Referats. Besondere Aussagekraft zum Verhältnis zwischen Afrikanern und Europäern besitzen überraschenderweise eher marginale Produktionen - Georg Germroths kurzer Zeichentrickfilm WAMBUS RETTUNG (1926) und Missionsfilme wie Pater Stephans DIE SCHWARZE SCHWESTER (1932/33). Berücksichtigung finden ferner Herbert Selpins populäres, nach einem Drehbuch von Marie Luise Droop entstandenes Kolonialabenteuer DIE REITER VON DEUTSCH-OSTAFRIKA (1934), die NS-Werbung für die Farmer-Ausbildung (DIE DEUTSCHE FRAUEN-KOLONIALSCHULE RENDSBURG und DER WEG IN DIE WELT über die Reichskolonialschule Witzenhausen) sowie Reise-Reports im Dienst des Kolonialgedankens (Elly Beinhorns BEI DEN DEUTSCHEN KOLONISTEN IN SÜDWEST-AFRIKA, 1934, und Karl Mohris DEUTSCHES LAND IN AFRIKA, 1939).
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