... aus dem Geiste der Operette. Materialien zum 10. Internationalen Filmhistorischen Kongreß, Hamburg, 20. - 23. November 1997.
Zeitgenössische Pressestimmen

Vermischtes


Hans Zwirner:

Das Verhältnis der Tonkunst zum Film

Film-Kurier, 4.10.1923

Vergleichen wir den Film mit der Tanzkunst. Auch die Tanzkunst konnte man bisher man sich bisher nicht ohne die Begleitmusik vorstellen. Feinere Naturen empfanden das als Frevel. Man versuchte die Befreiung. Und siehe: sie gelang. Man hatte rein optische Bewegungkunst.

 

Über
ZWEI HERZEN IM 3/4 TAKT

Film-Kurier, 14.3.1930

Der Film singt und spricht und wir wollen den Ton nie, nie mehr missen.

 

Georg Herzberg

Film-Kurier, 14.3.1930

Es ist nur zu wünschen, daß aus dem großen Kreise der deutschen Film- und Bühnenregisseure noch viele diese eminente Begabung für die neue Kunst zeigen. Dann wird es einen Wettkampf geben zwischen Berlin und Hollywood, bei dem das Publikum als lachender Dritter vor Freude jauchzen wird. Einen Kampf, der nur mit Geist und Witz und Können und nicht mit Geld entschieden wird. Einen Wettkampf, in dem unsere Chancen weit besser stehen, als beim Ringen um die stumme Filmkunst.

Denn jetzt können unsere unerhörten Bühnenschauspieler, die seit Jahren in Berlin das beste Theater der Welt liefern, mit hundertprozentigem Gebrauch ihrer Waffen eingreifen.

 

Ernst Jäger über

EINBRECHER

Film-Kurier, 17.12.1930

Lilian Harvey wieder am reizvollsten als Anblick, in den phantastischen Flatterkostümen, mit einer unerhört ausgetüfftelten Frisur »Sektperlen in Blond« (ja, Friseure sind auch Dichter).

 

Hans Heinsheimer

Opernfilm - Filmoper

Der Scheinwerfer, 4. Jg., 8. Heft, Januar 1931

Da erhebt sich Angst und Jammergeschrei in den Opernhäusern: »Der klingende Zelluloidstreifen wird den singenden Menschen einfangen. Wo jeder Gigli hören kann, wird keiner den heimischen Tenor Heiser hören wollen. Wo Geld alle Kinobesucher der Welt Paläste, Orchester, Superstars anhäuft, wird keiner den armseligen Talmiprunk des heimischen Operntheaters hören und sehen wollen. Die Oper, ohnehin in kritischer, geistiger, musikalischer, soziologischer Situation, wird verschlungen, regt sich nur noch traurig und todgeweiht im Magen des Leviathans.«

1929: in Deutschland, in Österreich, den klassischen Ländern des Opernspiels, setzen sich Männer zusammen und beraten, wie sie die Operntheater dem Tonfilm dienstbar machen können, damit der so besänftigte Moloch die arme Oper schone. Lämmchen schenkt Wolf Mützchen aus eigener Wolle. Großmutters Herzblättchen.

 

Die Operette im Lichtspielhaus

Film-Kurier, 13.6.1932

Wieder ein großer Operettenerfolg des »Dacho«-Ensembels, wie vor einiger Zeit im Stella-Palast mit »Zigeunerbaron«: diesmal ist es die »Fledermaus«, die eine ausgezeichnete Wiedergabe erfuhr und mit Applaus des ausverkauften Hauses bedacht wurde. Unter der Gesamtleitung von Arthur Ullmann, der Regie von Oberregisseur Edmund Binder und der musikalischen Leitung von Dr. Felix Günthers (Notstandsorchester Arbeitsamt Berlin-Mitte) kam eine lebendige, frisch bewegte Aufführung. (...) In der Pause sollten eine Reihe bekannter Filmdarsteller vorgestellt werden und Autogramme verteilen, mehr als ein Dutzend beliebter Künstler hatten zugesagt und kamen nicht.

 

Richard Tauber

zitiert in
Film-Kurier, 22.11.1934

Ein Sänger muß im Tonfilm vergessen, daß er ein Sänger ist. Sonst wehe ihm und dem Produzenten.

 

Film und Karneval

Film-Kurier, 2.1.1935

Sitzungen mit und ohne Damen, Fremdensitzungen, Bälle und Redouten wie am laufenden Bande, Atelierfeste in Düsseldorf, der Künstlerstadt, närrische Fackelzüge und dazu noch die großen Rosenmontagsumzüge (...) Der Theaterbesitzer muß daran denken, diesem närrischen Treiben (...) paroli zu bieten.

 

Hans Traub

Die Ufa.
Berlin, 1943

(...) und plötzlich zeichnete sich ein Zukunftsbild auf, in dem die deutsche Musikalität mit dem Tonfilm die Welt erobern werde.


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