... aus dem Geiste der Operette. Materialien zum 10. Internationalen Filmhistorischen Kongreß, Hamburg, 20. - 23. November 1997.
Zusammenfassungen der VorträgeVon der Bühne auf die Leinwand - Adaptionen klassischer Operetten
Richard Traubner (New York)
Wenn sich Bühnenoperetten auch als wertvolle Quelle für das Kino erwiesen haben, sind die Ergebnisse doch sehr unterschiedlich und oft problematisch. Von den frühen Tagen synchronisierter Kurzfilme bis hin zu neuerdings adaptierten Bühnenwerken wurden die Ergebnisse oft kritisiert. Die Liebhaber des »Originals« beklagten, daß der Film zuviel vom Bühnenstück ausläßt, Cineasten hingegen lehnten die Filme als zu theatral ab; Kritiker machten das Operetten-Genre mit bald allumfassender Verachtung nieder.
Diverse Umstände waren nur schwer miteinander zu vereinbaren: Das oft wenig filmgeeignete Format der Bühnen-Operetten stand im Widerspruch zum Bedürfnis der Studios, sich populäre Lieder zu sichern, und zu ihrer Abhängigkeit von Stars sowie dem sich ändernden Musikfilm-Geschmack des Publikums; vielfach wurden Regisseure und Drehbuchautoren geringer Kompetenz für solche Projekte herangezogen, was sich sich nicht mit den Konzepten anspruchvollerer Filmmacher vertrug.
Nichtsdestoweniger wurden verschiedene Operetten-Adaptionen deutscher und österreichischer Studios, Regisseure und Autoren zu Operettenfilm-Klassikern eigener Art. Der Vortrag untersucht sowohl diese Klassiker als auch weniger gelungene Verfilmungen. Hierbei werden sowohl deutsch-sprachige als auch ausländische Versionen betrachtet.
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